Berghotel Rehlegg: Schwarze Alpenschweine
Hannes und Franz Lichtmannegger vom Berghotel Rehlegg sorgen in Zusammenarbeit mit regionalen Bauern dafür, dass das Schwarze Alpenschwein, eine vom Aussterben bedrohte Art, erhalten bleibt und seit über 100 Jahren erstmals wieder in Bayern gezüchtet wird.
Respektvoll: Artgerechte Tierhaltung aus Überzeugung
Bereits seit Jahren bezieht der klimapositiv zertifizierte Gastbetrieb 90 Prozent aller Lebensmittel aus der Region. Fleisch und Fisch stammen ausschließlich aus artgerechter, kleinbäuerlicher Haltung – aus Überzeugung. Die Rehlegg-Besitzer und Cousins Franz und Hannes Lichtmannegger lehnen die konventionelle Massentierhaltung ab, für sie kommt nur Fleisch aus artgerechter Haltung in Frage.
Was bei Lamm, Rind und Fisch gut funktionierte, wurde bei der Suche nach Fleisch aus artgerechter Schweinehaltung zum Problem: Die Haltungsbedingungen von Mastschweinen entsprachen nicht den Vorstellungen des Berghotels. Aber draußen auf den Bergweiden können sie nicht rund ums Jahr gehalten werden, denn dazu sind die rosafarbenen Mastschweine nicht robust genug, unter anderem, weil sie kaum Hautpigmente haben und nicht viel Sonne vertragen.
Heimisch: Schwarze Alpenschweine
Die Lösung fand Hannes Lichtmannegger mit der Zuchtwiederaufnahme der robusten und freilandtauglichen Schwarzen Alpenschweine, die in Bayern über 100 Jahre lang ausgestorben waren. Bei der italienischen Schutzorganisation „Pro Patronomio Montano“, die sich für den Erhalt der genetischen Vielfalt in den Alpen einsetzt, bewarb er sich um einige der wenigen überlebenden Tiere.
Nach ausführlicher Prüfung erhielt Lichtmannegger sechs Ferkel. In Zusammenarbeit mit den Partner-Bauern Franz Kuchlbauer aus Ramsau (Landkreis Berchtesgadener Land) und Sebastian Kettenberger aus Tittmoning (Landkreis Traunstein) wurde die Zucht der Schwarzen Alpenschweine wiederaufgenommen.
Mittlerweile toben auf dem Gelände von zwei Partnerbauern des Berghotel Rehlegg über 40 kleine und große Alpenschweine.
Das Berghotel Rehlegg finanziert die Zucht und ist zugleich Hauptabnehmer des Fleisches. Gemeinsam freuen sich alle Beteiligte darüber, wie wohl sich die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung fühlen. Sie alle teilen die Überzeugung: Es soll kein gequältes Fleisch auf den Teller kommen. Das heißt auch, dass die Aufzucht entsprechend teurer ist, weil die Tiere wesentlich länger aufgezogen werden als eine Mastsau.
Die Rehlegg-Schweine dürfen sich eineinhalb Jahre lang auf der Weide austoben, frische Kräuter und saftiges Gras essen und ganz ohne Stress leben. Dadurch können die Gäste hier hochwertiges Fleisch genießen, das sich durch wertvolle Omega-3-Fettsäuren und einen vollmundigen Geschmack auszeichnet – und von glücklichen Alpenschweinen aus artgerechter Haltung stammt.
„1907 wurde in Bayern das letzte Alpenschwein geschlachtet. Als ich davon hörte, war für mich klar, diese Rasse muss bei uns in der Region wieder angesiedelt werden.“
Hannes Lichtmannegger