Der Tannerhof vereint Natur und Kunst – und schafft für die Seele ein “Daheim-Gefühl“
Es fängt schon in der Vorbereitungszeit gut an: Ich wähle nicht zwischen Superior-, Deluxe- oder sonstigen Zimmerkategorien. Hier habe ich die Wahl zwischen dem Hüttenturm, der Lufthütte, dem Tannerhof-Zimmer, dem Baumallee-Zimmer, dem Alte-Tann-Zimmer oder dem Kammerl – wunderbar! Hier bin ich richtig. Das nachhaltige Hotel, der Tannerhof in Bayrischzell, schreibt sich auf die Fahne „Ihr Versteck in den Bergen“ – und das stimmt. Um mich herum nichts als Wiesen, Wälder und Berge. Und mittendrin das Naturhotel & Gesundheitsresort, das als Familienunternehmen in vierter Generation geführt wird. Und wiederum inmitten dieses grünen Hotels bin nun ich.
Wie immer, zieht es mich zunächst Richtung Sauna. Hier gibt es kein Chici und kein Tamtam: es ist urig, harmonisch und schön. Danach entdecke ich das „Badehaus“. Alleine der Name ist doch schon Genuss und Erholung!
Und dann bin ich auch endlich bereit und geerdet, um die vielen liebevollen Details, die feinen „Töne“, Nuancen und die Naturkunstwerke in mich aufzunehmen. Von den Besitzern, Burgi von Mengershausen und Roger Brandes, erfahre ich, dass es in der Orangerie ab der kommenden Saison ein außergewöhnliches Naturkunstwerk geben wird – eine Installation, die zum Sinnieren, Wegträumen und Meditieren einlädt. Die Künstlerin Natascha Heller schuf eine „impulsgesteuerte Umsetzung von Raum und Zeit“, und spricht von der „Topografie des Empfindens“. Bei dem dreidimensionalen Raummodell ist jede Tonfigur der Deckeninstallation unterschiedlich geformt – aber es bleibt stets Zeit und Raum, das eigene Erleben und Empfinden zu entdecken bzw. zuzulassen. Die Künstlerin kreierte eine Rauminstallation, die 100 Empfindungen an 100 Tagen widerspiegelt.
Ein wunderschöner Gedanke, den die Hotelbesitzer hier an mich weiterspielen – ich werde ihn aber leider bei einem Aufenthalt alleine nicht „nachleben“ können. 100 Tage am Stück im Tannerhof wären zwar ein absoluter Hochgenuss: Beim Heilfasten nach der Buchinger-Methode, Naturkosmetikbehandlungen, Yogakursen oder Entschleunigungs-Seminaren wären 100 Tage schneller vorbei als mir lieb ist. Aber ich muss leider zunächst zurück in den Alltag. Sicher ist aber, dass ich bald wieder in den Tannerhof reisen werde. Und dann wohne ich in der Lufthütte – ich glaube, das ist der perfekte Rückzugsort für mich. Von der Besitzerin erfahre ich, dass ihr Vorfahre, der Arzt Christian von Mengershausen, der das Anwesen 1904 erwarb, schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts unter den Gesichtspunkten wie Nachhaltigkeit, Ökologie und biologische ERnährng die damalige “Kuranstalt für physikalisch diätische Therapie” führte. Vermutlich gab es für Nachhaltigkeit damals noch einen anderen Begriff, aber das Konzept stand.