Nachgefragt: Nachhaltiges Reisen in Afrika
Dawn von The Incidental Tourist ist einer der bekanntesten Reiseblogger aus Afrika und fokussiert sich auf nachhaltigen Tourismus. Durch ihre Blogarbeit und ihre vielen Reisen bekommt sie oft einen hautnahen Einblick auf Tourismus in Afrika, den sie heute mit Green Pearls® teilt.
Warum ist für dich nachhaltiges Reisen wichtig?
Ich glaube, dass nachhaltiges und bewusstes Leben in unserer Welt essentiell ist. Reisen ist ein großartiges Geschenk und eine Investition in unser Selbst, welches uns oft mit der Natur wieder verbindet und in Kombination mit einem “feel good” Element einen großen Wert hat.
Wenn dich jemand fragt, wieso du nachhaltig reist – welchen Grund nennst du am häufigsten?
Es ist eine selbstverständliche Entscheidung für mich. Ich lebe mit einem Gewissen und einer Wertschätzung für die Welt und finde, dass Reisen mich weiterbringt.
Bewusstes Reisen bringt mich näher an die Sachen, die wirklich wichtig sind, die Menschen und wie sie gerne ihre einzigartigen Geschichten erzählen wollen.
Wie erlebst du nachhaltiges Reisen in Afrika?
Afrikas ursprüngliche Verbindung zur Natur sollte viele Lodges, Hotels und Reiseveranstalter inspirieren einen nachhaltigen Ansatz in ihr Businessmanagement einzubinden. Leider ist das aber nicht unbedingt der Fall. Schwierigkeiten beinhalten fragile Ökosysteme, die Wasserknappheit, das Recyceln von Sachen wie Plastikflaschen in abgelegenen Reservaten und die traurige Wilderei.
Aber, das Nutzen von Sonnenenergie wird immer mehr im Süden und Osten Afrikas genutzt, wie auch das Unterstützen von der Gemeinschaft und die Beteiligung an vielen Wildparks, die während Safaris die Besucher über die Notlage von Wildlife erklären.
Wie so oft, gibt es unglaubliche, inspirierende Arbeit die gemacht wird, aber es gibt noch viel zu viele Dinge, die nicht dieser Philosophie folgen und einfach die Ressourcen und Möglichkeiten ausnutzen.
Hast du eine Veränderung im afrikanischen Tourismus gemerkt im letzten Jahr durch die negative, internationale Berichterstattung der Medien?
Leider wird Afrika viel zu oft als Ganzes gesehen, wobei es lieber als Kontinent mit 54 Ländern mit unzähligen Kulturen, Sprachen und Bräuchen gesehen werden sollte. Die Art von Berichterstattung, die Afrika als eins darstellt, beschädigt die Wirtschaft und hat so einen negativen Einfluss auf die Leben von jedem Einzelnen.
Zum Beispiel hat der Ebola Ausbruch in Westafrika sogar den Tourismus in Südafrika beeinflusst – obwohl Südafrika geografisch weiter weg liegt als New York City. Die Empfehlungen, nicht nach Kenia zu reisen haben Lodges und Hotels ebenfalls negativ beeinflusst. Es machte es ihnen schwer zu überleben und auch, die lokalen Gemeinschaften und Umweltschutzmaßnahmen zu unterstützen.
Es wäre wichtig, dass es bewusste Berichterstattung, die die unterschiedlichen Regionen verdeutlicht, gibt.
Wieso sollten Menschen nach Afrika reisen?
Es gibt unzählige Gründe, Afrika zu besuchen – von der natürlichen Schönheit, afrikanischer Kunst und Mode, die Tierwelt, das Wetter, inspirierende Projekte, Geschichte und Kultur. Ob Strand oder Busch, Entspannung oder Abenteuer – man findet es!
Ja, wir haben einige ernste Sorgen bezüglich Wilderei und verlieren Nashörner, Elefanten und Löwen in einer grausamen und unpassenden Art und Weise, es gibt immer noch äußerste Armut und manche Länder haben politische Instabilität.
Und doch findet man überall Menschen, die vor gutem Glauben strotzen und auf kleiner Ebene Probleme lösen – entweder individuell oder mit NGOs zusammenarbeiten um in ihrer Gemeinschaft etwas zu verändern.
Afrika bewegt mich am meisten. Hier gibt es eine Bedeutung für Platz, eine wilde Tierwelt die dein Herz berührt und Staub, der unter die Haut geht. Ich kann hinter die Kämpfe von Optimismus und Hoffnung dieses Kontinents blicken und glaube, dass wenn man einmal Afrika besucht hat, es einen immer wieder zurück ruft.
Wie Hemingway sagte: “Ich kannte keinen Morgen in Afrika, an dem ich aufwachte und nicht glücklich war.”
Danke liebe Dawn für das Interview. Dawns Blog “The Incidental Tourist” finden Sie hier.