Interview mit Dawn Jorgensen von The Incidental Tourist

Green Pearls Botschafter – Unsere Botschafter haben bereits alle eine oder mehrere unserer “grünen Perlen” weltweit besucht und identifizieren sich mit unserer Philosophie. Und auch wir unterstützen ihre Ideen und Werte in Bezug auf nachhaltiges Reisen und grünen Lifestyle und werden daher regelmäßig auf ihre Expertise zurückgreifen.

Dawn Jorgensen ist eine der bekanntesten Reiseblogger aus Südafrika. Auf ihrem Blog “The Incidental Tourist” erzählt sie von ihren persönlichen Reisen und zeigt, wie wir alle nachhaltig und mit Bewusstsein reisen und auch leben können.

Dawn Jorgensen, South Africa, West Coast National Park
Nach 10 Jahren als Reiseveranstalterin, wollte Dawn eigene Erfahrungen sammeln.

Dawn, von einer Besitzerin eines Reiseveranstalters zu einem nachhaltigen Travelblogger – was war der Grund für diese Veränderung?

Die Gründung und der Aufbau eines Reiseveranstalters brachte mir viel Erfolg, von Reisemöglichkeiten in Afrika bis hin zu den wundervollen Menschen, die ich treffen durfte und mit denen ich arbeiten konnte, sowie mein schönes Land immer wieder mit ihren frischen Augen zu sehen. Doch nachdem ich 10 Jahre damit verbracht habe, für andere Traumreisen zusammenzustellen, hatte ich das starke Verlangen danach, mehr selbst zu reisen. Aber am meisten auch, darüber zu schreiben, die Erfahrungen mit einer breiten Masse zu teilen und auch, andere zum Reisen zu animieren, speziell in Afrika.

Mein Herz hat schon immer der Natur gehört und je mehr Zeit ich mit den Gemeinschaften und Menschen verbringe, die für unsere fragilen Tierwelt und leidenen Meeren arbeiten, desto mehr entschloss ich, ethischer zu leben und zu machen was ich kann, um zurückzugeben.

Dawn Jorgensen, Kenya, Nairobi Masai Lady
Die Geschichten, die Dawn durch ihre Reisen, erfährt, gibt sie gerne an ihre Leser weiter, um Bewusstsein zu schaffen.

Über die Jahre ist meine Leserschaft gewachsen und ich konnte Geschichten teilen, die ich hören durfte oder erleben konnte, mit der Hoffnung, Bewusstsein zu schaffen. Es gibt zu viele unbekannte Helden, Menschen die unermüdlich arbeiten, um Veränderung anzuregen und Gemeinschaften, dessen Stimmen nicht gehört werden. Wenn ich helfen könnte, ihre Geschichte zu erzählen und Bewusstsein zu stärken, würden sie mehr Anerkennung und sogar die nötige Unterstützung bekommen.

Das war mein Denken und meine Inspiration, ständig eine Veränderung anzustreben, egal wie klein, während ich für eine bessere Welt kämpfe. Ich bin über meine Verantwortung sehr bewusst, dass ich von Natur aus das Richtige machen muss – es ist, in vielen Hinsichten, wer ich jetzt bin.

Dawn Jorgensen, South Afirca, Pringle Bay, Stopped on the Beach with the Bird
Auf ihrem Blog “The Incidental Tourist” teilt Dawn ihre nachhaltigen Reiseerlebnisse.

Deine Blogunterschrift lautet „Reiseautor, Schönheitssuchende, Verfechter der Erde“. Welche Kernbotschaft möchtest du den Lesern deines Blogs vermitteln?

Ich versuche, auf meinem Blog eine Mischung von Inhalten anzubieten: die diejenigen zufrieden stellt, die durch Fotos scrollen möchten und die lustigen Bildunterschriften lesen wollen, die, die detaillierte Empfehlungen für eine Destination, die ich besucht habe, suchen, und alles während ich daran erinnere, dass wir alle die Geschenke des Reisens, Luxus oder anderen Dingen haben können, ohne Kompromisse, aber mit richtigen Entscheidungen. Zum Beispiel, Gebiete und die Gemeinschaften, die wir besuchen, sanft entgegenzutreten und nur ethische, nachhaltige Produkte zu unterstützen.

Ich spreche auch über Naturschutzthemen, Reisen in Afrika, in der Hoffnung, viele Missverständnisse zu vertreiben und auch über Einzelreisen für Frauen, Kapstadt, die Stadt die ich liebe, und den Fakt, dass es Schönheit überall gibt, wir sie einfach nur suchen müssen.

Dawn Jorgensen, Thailand, Cycling Bangkok with Spice Roads
In Thailand, konnte Dawn schon sehr viele nachhaltige Erlebnisse sammeln und Geschichten entdecken.

Während deiner Reisen, was war deine nachhaltigste Erfahrung?

Nach Thailand zu reisen zu einer Tour von 7 grünen Gemeinschaften, in der ich abgelegene Dörfer besuchte, wo Bewohner sanft in der Natur leben, ob direkt am Meer, Palmenplantagen oder Farmen. Die Lehren waren unbezahlbar, gleichermaßen in der Hinsicht von Bescheidenheit und Respekt für das größere Bild.

Dawn Jorgensen, Kenya, Turtle Rescue 2
Insbesondere Aktionen, die Tiere vor dem Aussterben retten, liegen Dawn am Herzen – wie hier das Schildkröten Project von Local Ocean Trust in Kenya.

In unserem vorangegangen Interview über grünes Reisen in Afrika, sagtest du „Nachhaltiges Reisen bring mich näher an die Sachen, die wichtig sind, zu den Menschen und wie sie gerne ihre Geschichten erzählen würden.“ Was ist die denkwürdigste Geschichte, die du bisher gehört hast? Und warum sind diese Geschichten so wichtig für Nachhaltigkeit?

Die meisten Geschichten, die mich bewegen, haben etwas mit Tieren zu tun, die ich gerne geschützt sehen würde.

Während meiner Reise nach Kenya  mit der Local Ocean Trust war es nicht anders – ich wurde von allem, was sie dafür machen, um die Spezies zu schützen, inspiriert. Aber es führt immer zum großen Bild und eine Gemeinschaft zu erhalten, die sich traditionell auf den Ozean für ihr Überleben verlassen haben; wenn der Fischbestand auf einem Niedrigstand sind gibt es viele Herausforderungen. Die Devise ist: wenn die Gemeinschaft autark ist, wird das Risiko für Wildern auf Schildkröten minimiert. Deswegen macht The Ocean Trust viel Arbeit in den Gemeinschaften, um ein alternatives Einkommen, abseits vom Ozean, zu finden.

Dawn Jorgensen, Kenya, Msitu woman's group 2
Dawn bringt gerne Aufmerksamkeit auf Gemeinschaften, die gutes machen – wie zum Beispiel die Msitu Frauen in Kenya.

Ein Projekt setzte sich von den anderen ab. Wir besuchten die Gruppe der Msitu Frauen etwas außerhalb von Watamu, die früher Fischhändler waren und fanden heraus, dass sie sich selbst ohne Fisch kaum unterstützen konnten. Unter Begleitung, haben sie eine erfolgreiche Baumpflanzungsfirma gegründet, die fast komplett an die Baubranche abzielt. Sie machen sich die große Nachfrage zu Nutze und pflanzen nicht-heimische, schnell wachsende Bäume für steigende Kundenstämme und schützen so die Abholzung von einheimischen Bäumen, wie die Mangroven.

Sie sind über die Jahre stark gewachsen mit Bestellung von tausenden von Bäumen in verschiedenen Altersstufen. Ein Teil der Gelder bleiben im Fonds für die Neuentwicklung, während andere in alternative Einkommensmethoden investiert werden, wie beispielsweise die Einstellung von Leitern für Funktionen und die Bildung von Kindern. Eine Erfolgsgeschichte, die in Ausmaße wächst.

Dawn Jorgensen, South Africa, Walking Trail Kruger National Park
Afrika hat einen großen Platz in Dawns Herz.

Du lebst auf einer kleinen Farm außerhalb von Kapstadt. Auf welche Weise hat die Farm deine grüne Lebensweise implementiert?

Seit über 10 Jahren lebe ich auf einer Farm in Wellington – es erdet mich und gibt mir die Möglichkeit, meine tägliche Beziehung zur Natur zu erhalten.

Wir bewirtschaften das land biologisch und frei von Chemikalien, haben so gut es geht Recyclingmethoden implementiert, minimieren Energieverbrauch, führen ein Kompost zu Düngerprojekt, haben ein Verbot an Plastikflaschen und -strohhalme, produzieren unsere eigene Seife und bauen Gewürze und manches Gemüse an. Ich lebe einen vegetarischen Lebensstil, was eine sanfte Ernährung bedeutet und unterstütze eine Reihe an Ernährungs- und Bildungsprojekte in der Gegend.

Angesichts der Tatsache, dass es eine kleine Farm ist mit einem Fluss der durchfließt, lassen wir das Land frei sein und das hat zu einer reichen Vogelwelt, einer bei uns wohnhaften Antilope und den gelegentlichen Besuch von Stachelschweinen, die oft kommen, um die Artischocken aufzugraben, geführt.

Dawn Jorgensen, Uganda, Meeting 94yrs old Frida in a village near Lake Bunyonyi
Dawns Tips für nachhaltiges Reisen in Afrika: Gemeinschaften mit Respekt und Offenheit entgegenzutreten.

 

3 Tipps für Reisende, die authentische, nachhaltige Erfahrungen in Südafrika suchen? Wonach sollten sie Ausschau halten?

1. Während sie eine Destination, Attraktion oder Unterkunft suchen: Fragen stellen! Lerne etwas über ihren Ethos und Philosophie in Bezug auf die Umwelt und wähle nur die aus, die sich „richtig anfühlen“.

2. Vermeide Tierinteraktionen, wie zum Beispiel das Streicheln von Löwen oder Elefantenritte, auch wenn die Plätze als Schutzgebiete gekennzeichnet sind. Ein richtiges Schutzgebiet erlaubt nicht die Zucht von wilden Tieren oder die menschliche Interaktion mit ihnen.

3. Achte auf Vereine, wie Fair Trade in Tourism, Green Pearls und grüne Tourismus Akkreditierungen.

Dawn Jorgensen, Kenya, Masai Mara Sundowners
Gerade die Begegnungen mit Menschen, die Dawn unterwegs trifft, sind für sie unbezahlbar.

Wenn Sie einer Person, die nachhaltiger agieren möchte, einen einzigen Tipp geben könnten, welcher wäre das?

Lebe mit einem Gewissen.

In anderen Worten: bedenke, wo die Dinge herkommen und auch, wo sie landen. Lasse niemals vom Fakt los, das keine Aktion zu klein ist. Beginne, zu recyceln, nutze keine Strohhalme, minimiere die Nutzung von Plastikflaschen und -tüten und hebe Müll auf, es ist ganz einfach. Gehe mit gutem Beispiel voran.

Es gibt so viel, die jeder machen kann mit wenig Aufwand, dass kollektiv der Welt helfen wird.

Herzlichen Dank für diese großartigen Geschichten, Dawn. Und wo überall finden wir dich? 

Meinen Blog findet man unter www.theincidentaltourist.com. Einen guten Einblick bekommt man auch auf meinem Instagram, aber auch auf Facebook und Twitter. Bewegte Einblicke in meine Reisen findet man auf meinem YouTube Kanal.