Nachhaltiges Tauchen: Wie geht das?

Tauchen im Urlaub ist beliebt, besonders in tropischen Gefilden mit ihren farbenprächtigen Unterwasserpanoramen. Doch genau diese einzigartigen Meereswelten sind vielerorts von Überfischung, Verschmutzung, Souvenir-Gier oder Korallen-Graffitis bedroht.

Inzwischen setzen viele Hotels auf einen sanften Tauchtourismus, kontrollieren die Anzahl der Tauchgänge und das Frequentieren bestimmter Gebiete oder tauchen mit Anfängern nicht an besonders empfindlichen Korallenriffen. Aber reicht das?

Wir stellen hier drei „Grüne Perlen“ vor, die einen Schritt weiter gehen und hoteleigene Projekte zum Schutz der Korallen, Fische und Strandgebiete initiiert haben. Und sie beweisen: nachhaltiges Tauchen ist möglich!

Zeavola Diving Team
Das Zeavola Tauchteam unterstützt die Region durch Ihre nachhaltigen Tauchgänge.

Nachhaltiges Tauchen in Thailand

In der thailändischen Andaman See sind die Korallenriffe vor allem von Verschmutzungen und Korallenbleichen bedroht. Gäste des nachhaltigen Boutique-Resorts Zeavola auf der Insel Ko Phi Phi können Teil des Projektes „Coral Freedom“ werden und Soforthilfe leisten.

Während Schnorchler bei ihren Ausflügen dazu angehalten werden, alte Angelnetze oder Plastikmüll einzusammeln, werden Taucher förmlich zu Unterwassergärtnern.

Die freiwilligen Korallenschützer erlernen zunächst die Methoden der Neubepflanzung und Rekonstruktion von Korallenriffen in der Theorie, danach wird das neu erlernte Wissen direkt unter Wasser umgesetzt. Dass sie dabei in den Genuss eines der beeindruckendsten asiatischen Tauchreviere kommen, ist die wohl schönste Belohnung für ihr Engagement.

Misool Eco Resort
Ein Sprung vom eigenen Steg ins Wasser: im Misool Eco Resort in Indonesien ein wahr gewordener Traum.

Ein Unterwasserparadies in Indonesien

Ein Sprung vom Holzsteg des Wasserbungalows und schon lassen Begegnungen mit Zackenbarschen, Mandarinfischen und grauen Riffhaien die Herzen von Tauchern höher schlagen. Das Misool Eco Resort auf der kleinen indonesischen Insel Batbitim liegt inmitten eines Korallendreiecks von über 4.6 Millionen Hektar Größe – da gehört ein eigenes Hausriff so selbstverständlich vor die Veranda wie in unseren Gefilden der Rollrasen vor die Haustür.

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Ein faszinierendes Unterwasserparadies erwartet nachhaltige Taucher im Misool Eco Resort.

Doch das Unterwasserparadies nimmt im Resort niemand als Selbstverständlichkeit an. Auch hier sammeln tauchbegeisterte Gäste bei der „Reef Restoring Experience“ abgebrochene Korallenstücke ein und fügen sie an bestehende Strukturen an. Mindestens ebenso wichtig ist die Unterstützung der Ranger des Nationalparks. Rund um die Insel besteht eine No-Take-Zone von 465 Quadratkilometern, in der sowohl der Fischfang kontrolliert wird als auch Strände mit Schildkröteneiern oder Felsen mit Hai-Eiern überwacht werden.

Das Resort hat es sich zudem zum Ziel gemacht, dass auf lange Sicht nur einheimische Tauchguides angestellt sind – so kann zusätzlich die lokale Gemeinschaft unterstützt werden. Ein mehrjähriges Tauchtrainer-Programm ermöglicht interessierten Locals die entsprechenden Übungseinheiten und Zertifizierungen.

Dive Ocean
Ganz authentisch mit einer Meeresbiologin können Sie auf nachhaltige Entdeckungsreise gehen.

Mit einer Meeresbiologin in die magische, maledivische Welt

Im maledivischen Resort Coco Bodo Hithi wird die Verbindung von Hotellerie und Wissenschaft zum Schutz der Meere genutzt. Die Meeresbiologin Chiara Fumagalli erforscht die Meeresumwelt der kleinen Insel und arbeitet an Bildungs-, Informations-, und Schutzkampagnen.

Der Clou für Tauchfans: sie nimmt die Gäste mit in die magischen hellblauen Welten und sensibilisiert sie mit ihrem umfassenden Wissen auf Schnorchel- und Tauchtouren für die sensible Flora und Fauna.

Doch das ist nicht alles: Die Mitarbeiter des Resorts erheben zugleich Daten über das Vorkommen, die Wanderungen und Artenvielfalt von Schildkröten, Manta-Rochen und Haien. Mit dem Korallenrehabilitationsprogramm sichern sie zudem das Überleben abgebrochener Korallen und überwachen ihr Wachstum.

Das nächste Mal, wenn Sie also Lust auf beeindruckende Meereswelten haben, schauen Sie doch mal, ob Sie auch nachhaltig Tauchen können.