Arbeiten im Green City Hotel Vauban
Das Green City Hotel Vauban in Freiburg ist ein ganz besonderes, nachhaltiges Hotel. Denn hier ist Inklusion nicht nur eine Idee, sondern das tagtägliche Geschäft. Das Inklusionshotel beschäftigt insgesamt 10 Mitarbeiter, davon sind 5 Menschen mit Handicap. Ein Konzept, dass hervorragend funktioniert und auch bei den Gästen gut ankommt.
Wir haben einen Mitarbeiter mit Handicap gefragt, einmal einen kleinen Einblick in seinen Alltag zu bekommen. Herr Wiebe arbeitet seit Tag 1 im Green City Hotel Vauban am Empfang und erzählt uns, warum er an keiner anderen Stelle arbeiten möchte.
Mein Start im Green City Hotel Vauban
Das Konzept des Green City Hotel Vauban – Nachhaltig und Inklusiv – hat mich von Anfang an begeistert und angesprochen. Als ich von diesem Projekt in der Zeitung gelesen hatte, habe ich mich sofort blind beworben und von den Projektleitern die Antwort erhalten, dass sie derzeit noch überhaupt nicht nach Personal suchen, dass sie aber sehr gerne auf mich zurückkämen, wenn es so weit sei.
Und so wurde ich nach einiger Zeit als erster Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen und bekam nach dem Bewerbungsverfahren auch die sehr positive Rückmeldung, dass ich pünktlich zur Eröffnung des Hotels am 03.06.2013 anfangen könne, was ich dann auch getan habe.
Umgang mit den Green City Hotel Vauban Gästen
Die Arbeit im Green City Hotel Vauban macht mir viel Spaß. Es macht mir Freude, die Gäste zu empfangen und Ihnen guter Gastgeber zu sein. Vor allem liebe ich den Umgang mit Stammgästen. Es ist einfach klasse, mit Ihnen locker und ungezwungen über deren Anreise, deren Pläne, deren Wohnort, etc. zu sprechen und sich mit Ihnen auszutauschen.
So hatte ich beispielsweise mit einem Gast aus der Nähe von Köln ein sehr angenehmes Gespräch über die Stadt Köln, den Kölner Dom und – natürlich – das Kölner (und Düsseldorfer) Bier, oder mit bayerischen Gästen über bayerisches Bier, speziell im Vergleich zu Freiburger Bier, Franken-Wein im Vergleich zu Wein aus der Umgebung von Freiburg, speziell Kaiserstühler und Tuniberger Weinen.
Seitens der Gäste erlebe ich auch, dass ich als Mitarbeiter des Hotels – trotz sichtbarem Handicap – komplett anerkannt werde und sie mich nicht anders behandeln, als meine Kolleginnen ohne Handicap.
Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen im Hotel
Zu den Gästen mit Behinderung erscheint es mir sehr einfach ein gutes Kommunikationsklima aufzubauen. Sicherlich einfacher als für die Kolleginnen ohne Handicap.
Die Kolleginnen haben es in diesem Bereich etwas schwerer, weil sie mehr auf ihre Worte achten müssen, um nicht diskriminierend zu wirken.
Bei mir ist das einfach, da ich als offensichtlich behinderter Mensch kein Blatt vor den Mund nehmen muss und mich auch negativ über den einen oder anderen Mitmenschen mit Behinderung äußern kann, ohne behindertenfeindlich zu wirken. Motto: „Wer im Glashaus sitzt und mit Steinen wirft, ist selbst schuld!“
Der Umgang mit den Kolleginnen an der Rezeption gestaltet sich ebenso problemlos. Ich mache meine Arbeit, die Kolleginnen machen Ihre.
Im zwischenmenschlichen, kollegialen Bereich fühle ich mich anerkannt. Die Behinderung ist kein Thema, das mich ausgrenzt.
Vielen Dank Herr Wiebe für diesen persönlichen Einblick in Ihre Arbeit im Green City Hotel Vauban.