2017 ist das Jahr des Nachhaltigen Tourismus
Wusstet Ihr, dass die Vereinten Nationen, unter der Federführung der UN- Welttourismusorganisation (UNWTO), 2017 zum Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus ausgerufen haben? Auch wenn nachhaltiger Tourismus noch nicht alltäglich ist, liegt hier die Zukunft. Immer mehr Menschen weltweit suchen bewusst nach sozialverträglichen sowie umweltfreundlichen Reisezielen und Hotels und möchten ihr vermeintlich grünes Gewissen nicht mal eben schnell mit einer Tasse Fairtrade Kaffee beruhigen. Doch was bedeutet nachhaltiger Tourismus oder sanftes Reisen genau? Generell sollte nachhaltiger Tourismus ökologisch tragfähig und gerecht für alle beteiligten Menschen sein. Der nachhaltige positive Einfluss wirkt sich dann auf insgesamt drei Säulen aus: Umwelt, soziale Faktoren und Wirtschaft. Knapp 200 verschiedene Zertifikate und Labels, zeichnen diese nachhaltigen Angebote heutzutage aus. Doch wie findet man diese einzigartigen grünen Hotels und Destinationen in der Fülle von touristischen Angeboten?
Handle nachhaltig und sprich darüber
Green Pearls® Unique Places hat den Trend zum nachhaltigen Tourismus bereits 2012 erkannt und bietet einen Überblick von knapp 100 Hotels sowie einigen Destinationen weltweit, die sich dem grünen Gedanken verschrieben haben. Alle Besitzer unserer handverlesenen Hotels handeln nachhaltig, aus tiefster, innerster Überzeugung. Das Anforderungsprofil von Green Pearls® Unique Places, von dem 80 Prozent erfüllt werden muss, basiert auf den Kriterien des Global Sustainable Tourism Council (GSTC). Folgende Faktoren sind für die Bewertung wichtig: Management-Plan, Architektur, Umwelt, Wasserverbrauch, Müllmanagement, Hauswirtschaft, Lebensmittel, Sozialverträglichkeit, soziale Projekte, kulturelle Verpflichtungen und Kommunikation des jeweiligen Hotels. Anbei zeigen wir Euch Beispiele, wie unterschiedlich sich Nachhaltigkeit im Tourismus gestaltet.
Das Coral Line Projekt
Im März 2014 initiierte der Meeresbiologe Vaidotas Kirsys das Coral Lines Projekt im Gili Lankanfushi. Das Gili Lankanfushi wurde zum ersten Resort auf den Malediven, das mit wenig Technologie aber sehr großem Erfolg Korallen über Taue verbunden und zum Wachsen bewegt hat. Im Mai desselben Jahres schloss sich die Meeresbiologin Deborah Burn dem Team an und verbesserte und entwickelte das Projekt bis heute mit ihrer immensen fachlichen Kompetenz kontinuierlich weiter!
Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und am stärksten bedrohten Ökosystemen der Welt. Durch bewusstes Handeln kann jeder dazu beitragen, die Korallenriffe zu schützen.
Klimaneutraler Städtetrip
Das Creativhotel Luise in Erlangen besteht seit 1956 in dritter Generation und gilt als Vorreiter der grünen Hotellerie in Deutschland. Der 28-jährige Ben Förtsch führt die gelebte grüne Hoteltradition seiner Eltern konsequent weiter und ergänzt sie mit modernen Ideen der Nachhaltigkeit. Pro Übernachtung fallen nur 9,78 kg CO2 an, das ist nur etwa ein Drittel des durchschnittlichen Verbrauchs eines Hotels der Drei-Sterne-Kategorie und entspricht der besten Klima-Effizienzklasse A. So wurde beispielsweise das sogenannte “Nachwachsende Hotelzimmer ” neu gestaltet und dabei weitgehend nachwachsende Rohstoffe verwendet. Alle Teppiche, Gardinen oder Armaturen sind entweder wiederverwertbar oder biologisch abbaubar.
Nachhaltige Urlaubsländer – geht das?
Hier gilt das Motto „Der Weg ist das Ziel“. Zwei tolle Beispiele wie unterschiedlich das Thema angegangen werden kann zeigen die ostfriesische Insel Juist und Thailand. Juist will bis 2030 klimaneutral sein: Keine Autos sondern Pferdekutschen und Fahrräder, nachhaltige Müllvermeidung und -beseitigung und sogar eine “grüne” Kinderuni, um auch die Kleinsten für Nachhaltigkeit zu interessieren. Thailand hingegen ist aus ökologischer Sicht noch eher ein Entwicklungsland. Dennoch sind sich Tourismusverantwortlichen ihrer Aufgabe bewusst und wissen, dass Massentourismus nicht der Weg der Zukunft sein kann. Ein Weg in die richtige Richtung ist der sogenannte „Community based Tourism“ – von und mit Einheimischen: wie z.B. Übernachten in Homestays, Marktbesuch mit einem lokalen Koch, Erlernen traditioneller Tänze durch eine ehemalige Tänzerin. Einheimische erhalten einen Großteil der Einnahmen, Reisende ideelle Erlebnisse, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben.