Grün und Nah – kreativ angelegte Gemüsegärten in Hotels

Seit einigen Jahren erleben Gartenprojekte aller Art einen wahren Boom. Nicht nur weil neue Ansätze gefunden werden müssen, um die Versorgung der wachsenden Bevölkerung durch die Landwirtschaft auch zukünftig gewährleisten zu können. Urbane Gärten sind Zufluchtsorte im hektischen Alltag, grüne Oasen inmitten der Großstadt. Und Restaurants nutzen die Gemüsegärten um ihren Gästen frische, regionale Produkte aus eigenem Anbau anbieten zu können. Es gibt viele Varianten von urbanen und kreativ angelegten Gärten und wir präsentieren euch heute einige davon.

Pionier des Urban Gardenings: New York City

Die Geschichte des urbanen Gärtnerns beginnt 1973, als sich die New Yorkerin Liz Christy entschied, das heruntergekommene Viertel der Lower East Side in New York zu begrünen und so zu verschönern. Schnell wurde das Konzept in der ganzen Stadt bekannt. Nach dem Antrag der „Green Guerilla“ wurde die erste Fläche von der Stadt New York für den Anbau von Gemüse und Obst freigegeben und die Organisation errichtete hier neben Hochbeeten auch Bäume und Blumenrabatte. Auch heute noch ist der erste urbane Garten New York Citys für Besucher geöffnet. Der „lizchristygarden“ verfügt neben einem Gemüsegarten auch über diverse Obstbäume, eine Blumenwiese und einen Fischteich.

©Gili Lankanfushi

Bio-Kräutergarten auf den Malediven

Auch auf den Malediven im indischen Ozean bemühen sich ortsansässige Hotels um die Bewirtschaftung eines eigenen Gemüsegartens. Das Gili Lankanfushi auf den Malediven bezieht Kräuter und Gemüse von dem eigens angelegten Garten. Die Besonderheit ist hier sicherlich der Boden, auf dem die Pflanzen gedeihen: Die Setzlinge wachsen hier, typisch für die Malediven, auf einem Sandboden. Ein sogenannter Rocket Composter wandelt ungefähr 90% aller Küchenabfälle in Kompost um und sorgt damit dafür, dass auch Gemüse, das anderen als Salzboden benötigt, wächst und die Küche bereichert.

© Schloss Wartegg

Demeter-Garten im Schloss Wartegg

Im Schloss Wartegg am Bodensee ist es ganz selbstverständlich, Gemüse aus eigenem Anbau für die Zubereitung diverser Köstlichkeiten zu verwenden. Der hierfür eigens betriebene Demeter-Garten liefert dem Hotel besonders ausgefallene Gemüsesorten, die von der Küche zu leckeren Gerichten verarbeitet werden. Neben der Regionalität der Produkte spielt auch die Nachhaltigkeit des Gartens eine wichtige Rolle. Daher werden keine Hybriden verwendet, sondern nur „echte“ Sorten, die Jahr für Jahr Früchte tragen. Für die Bestäubung der umliegenden Pflanzen kümmern sich hier zudem die hoteleigenen Bienenstöcke.

© Leitlhof

Regionale Lebensmittel aus den Dolomiten

Die eigene Landwirtschaft des Hotels Leitlhof – der Mühlhof – verfügt sowohl über einen Gemüsegarten als auch über einen Kartoffelacker und einen Kräutergarten. Mit Hilfe der lokal angebauten Produkte kann bereits ein großer Teil des Lebensmittelbedarfs der Küche gedeckt werden. Gegärtnert wird hier in Abhängigkeit von den Mondphasen, sodass Gemüse und Kräuter im Einklang mit der Natur angebaut werden. Sehr zu empfehlen sind außerdem die selbst hergestellten Kräuter- und Holunderliköre, die die Hotelbar serviert.

©Mawell Resort

Ein Dach voller Kräuter: Mawell Resort

Um Kräuter für die Zubereitung köstlicher Gerichte zu ernten, müssen Köche des Mawell Resort zunächst das Dach besteigen. Denn hier oben befindet sich der hoteleigene Kräutergarten. Frische und regionale Produkte stehen im „Kulinarium“ an erster Stelle. Für deren Qualität wird in besonderem Maße gesorgt, denn die Kräuter des Dachgartens werden mit mineralhaltigem Quellwasser aus 140 Metern Tiefe gegossen.