Feldfrüchte statt Opium – die Royal Projects in Thailand

Gestern hat sich die Bevölkerung Thailands mit einer feierlichen Beisetzung von ihrem verstorbenen König Bhumibol Adulyadej verabschiedet. Ein ganzes Jahr lang haben die Thais um ihren ehemaligen Anführer getrauert und so ihre große Verehrung und Dankbarkeit für den König gezeigt. Die sogenannten „Royal Projects“ spielen für seine außergewöhnliche Beliebtheit mit Sicherheit eine wichtige Rolle: Mit ihnen haben sich der ehemalige König und seine Familie für eine nachhaltige Entwicklung des Landes eingesetzt – immer zugunsten des Volks. Wir nehmen euch heute mit auf eine Tour durch Thailand und stellen euch einige der Royal Projects vor.

Back to the roots

Eines der ältesten königlichen Projekte ist die Royal Agricultural Station Angkhang in Chiang Mai. Von König Bhumibol bereits 1969 gegründet wird in dem Forschungszentrum seitdem erforscht, welche Pflanzen besonders gut für den lokalen Anbau geeignet sind. Ziel war es den weitverbreiteten Opiumanbau einzudämmen und die traditionelle Landwirtschaft für die Bauern wieder profitabel zu machen. Den Bauern steht das Zentrum zur Verfügung, um ihr landwirtschaftliches Wissen auszubauen. Doch auch für Touristen und Besucher gibt es einiges zu erleben, denn hier könnt ihr die Kulturen und Traditionen der lokalen Gemeinschaften kennenlernen.

Aufforstung im „Goldenen Dreieck“

Auch die Mutter des Königs, Prinzessin Srinagarindra setzte sich aktiv für das Land ein. Ihre Suche nach einem Rückzugsort für den Ruhestand führte sie in die Berggegend der Provinz Chiang Rai. Auf dem Berg Doi Tung fand sie ideale klimatische Bedingungen für ihre Gesundheit vor. Mit ihrem neuen Zuhause hatte sie aber auch eine neue Aufgabe gefunden: Sie wollte die Armut der Menschen vor Ort bekämpfen und gleichzeitig die immer weiter voranschreitende Abholzung der Wälder verhindern. 1989 begann das Doi Tung Development Project mit der Wiederaufforstung, 1990 eröffneten Berufsbildungszentren, die den Einheimischen eine fundierte Ausbildung in den Handwerkszweigen Nähen, Weben und der Herstellung von Papier aus Maulbeerbäumen bot. So konnten sie sich selbst versorgen, ohne auf den Opiumanbau oder die Abholzung der Wälder zurückgreifen zu müssen. Einen Spaziergang durch mindestens einen der verschiedenen, wunderschön angelegten Gärten solltet ihr euch hier ebenso wenig entgehen lassen wie einen Besuch der Doi Tung Royal Villa.

Ein Herz für Elefanten

Im Thai Elephant Conservation Centre (TECC) nahe Chiang Mai leben heute mehr als 50 Asiatische Elefanten. Das Zentrum beherbergt eine Elefantenklinik und kümmert sich um Forschung, Artenschutz und Information über die Dickhäuter. Das staatseigene Elefantencamp wird dank des bewusst erschwinglich gehaltenen Eintrittspreises vor allem von thailändischen Familien und Schulkindern besucht, sollte aber auch auf eurer Ausflugsliste stehen. Ein absolutes Highlight ist es nämlich, den Elefanten und ihrem niedlichen Nachwuchs beim Baden und Spielen zuzusehen.

Experimentelle Bio-Landwirtschaft

Einen Besuch wert ist auch eines der jüngsten Royal Projects. Auf der 2009 gegründeten Farm Chang Hua Man in Phetchaburi werden unterschiedlichste Nutzpflanzen angebaut und getestet – vollständig biologisch und ohne den Einsatz von Chemikalien. Von den Ergebnissen sollen nicht nur die Menschen vor Ort, sondern Bauern im ganzen Land profitieren. Die Bemühungen um Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden kontinuierlich erweitert, beispielsweise versorgt inzwischen ein eigener Windpark das Projekt mit Ökostrom. Ihr könnt die Farm mit dem Bus erkunden oder euch ganz individuell mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour begeben und gleichzeitig viel über ökologische Landwirtschaft lernen. Auf die Spuren des Königs Bhumibol Adulyadej könnt ihr euch bei einem Besuch der Holzvilla begeben, in der König Bhumibol Adulyadej bei seinen Visiten wohnte.