Recycling statt Tonne – was Hotels aus Food Waste machen

„Food Waste“ – das sind alle Lebensmittel, die auf dem Weg von der Produktion zum Verzehr entsorgt werden. Letzte Woche ging es in unserem Blog darum, was Restaurants und Hotels tun, um ihn zu reduzieren (den Beitrag findet ihr hier). Doch was passiert mit den Lebensmitteln, die trotzdem übrig bleiben? Diese Green-Pearls®-Hotels zeigen, wie Food Waste clever recycelt werden kann.

Ein natürlicher Kreislauf: Kochen mit Biogas

© pixabay

Für einen nachhaltigen Umgang mit Food Waste setzt das Reethi Beach Resort auf den Malediven eine Biogasanlage ein. Aus rund der Hälfte aller Essensreste wird hier Gas gewonnen, das zum Kochen genutzt wird; die Restprodukte Schlamm und Wasser werden als Dünger und zur Bewässerung genutzt. Das Konzept hat sich bewährt: für das neu eröffnete Reethi Faru Resort sind drei weitere Anlagen geplant, um bald alle Reste auf diese Weise weiterverarbeiten zu können.

Nährboden für neue Nahrung

© CGH Earth

Auch die Hotels von CGH Earth nutzen Biogasanlagen für die Weiterverarbeitung von Essensresten, verwenden sie aber auch, um Kompost für ihre Gemüse- und Kräutergärten herzustellen. Das Spice Village arbeitet hierfür mit einem Wurmkompostsystem – und verarbeitet auf diese Weise täglich zwischen 150 und 250 Kilo gekochter Speisereste, Fleisch- und Gemüseabfälle.

Gemüsegarten trotz Sandboden

© Gili Lankanfushi

Im Gili Lankanfushi ist Kompost sogar eine unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass Kräuter und Gemüse im eigenen Hotelgarten gezogen werden können. Denn auf dem Sandboden, der typisch für die Malediven ist, würden sich einige Sorten sonst gar nicht anbauen lassen. Habt ihr schon mal den Begriff Rocket Composter gehört? Dieser macht seinem Namen alle Ehre und verwandelt in kürzester Zeit Essensreste in Kompost – im Gili Lankanfushi rund 90 Prozent aller Küchenabfälle.

Biodiesel aus Pflanzenöl

© Inkaterra Hacienda Urubamba

Der Fokus der Inkaterra-Hotels liegt darauf, bei den Gästen ein Bewusstsein für lokale Lebensmittel zu schaffen und so Verschwendung zu vermeiden. Im Inkaterra Hacienda Urubamba könnt ihr zum Beispiel aktiv an der Ernte auf der eigenen Biofarm teilnehmen. Und bei zahlreichen Touren in die Umgebung erfahrt ihr einiges über den Wert und den Anbau lokaler Produkte – oder darüber, wie durch die Verwendung von Biodiesel der CO2-Fußabdruck reduziert werden kann. Hergestellt wird der Biodiesel in einer Anlage beim Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel – aus benutztem Pflanzenöl.

Beauty-Produkte und Reinigungsmittel

© The Tongsai Bay

Die Vielfalt der Verarbeitungsmöglichkeiten zeigt The Tongsai Bay auf Koh Samui. Kaffeesatz wird hier zu einem natürlichen Peeling, das für eine strahlende, glatte Haut sorgt. Und wusstet ihr, dass man aus fermentierten Ananasschalen Reinigungsmittel herstellen kann? Im The Tongsai Bay werden aber auch andere Obst- und Gemüsereste, Zitronengras-Strohhalme oder Fischgräten fermentiert und als Dünger im eigenen Biogarten verwendet. Und über einen Teil der Speisereste dürfen sich die Tiere auf einer Schweinefarm und in einer Rettungsstation für Hunde und Katzen auf Koh Samui freuen.