Wie das Zeavola sein Wassermanagement verbessert – ein Interview

Die Insel Koh Phi Phi auf Thailand ist bekannt für die atemberaubende Unterwasserwelt, die sie umgibt und die mit ihren bunten Korallenriffen und tropischen Fischen ein wahres Paradies für Taucher ist. Aber so überwältigend der umgebende Ozean ist, so knapp kann das Trinkwasser auf der Insel werden. Das Zeavola Resort ist nicht nur Koh Phi Phis führendes Luxustauchresort, sondern auch ein Unternehmen, das sich dem Umweltschutz verschrieben hat. Deshalb ist hier allen bewusst, wie wertvoll Wasser ist, und auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource wird besonders Wert gelegt. Obwohl in Sachen nachhaltiges Wassermanagement bereits einiges getan wurde, gibt es natürlich immer Raum für Verbesserungen. Im Interview erklärt Florian Hallermann, Geschäftsführer des Zeavola, wie das Resort sein Wassermanagement immer weiter verbessert.

Zeavola
© Zeavola

Besonders auf einer Insel ist Wasser eine wertvolle Ressource. Inwiefern geht das Zeavola verantwortungsvoll damit um?

Florian Hallermann: Das Zeavola Resort ist stolz auf sein geschlossenes Wassersystem. Unser Wasser kommt aus vier Tiefbrunnen. Es wird es durch Umkehrosmose gereinigt und zum Teil entsalzt, um täglich bis zu 75.000 Liter frisches Wasser für Hotelgäste, Angestellte und sanitäre Anlagen bereit zu stellen.

Außerdem sammeln wir Regenwasser: die Dächer der Personalunterkünfte sind mit Dachrinnen ausgestattet, die wiederum mit einem Leitungssystem verbunden sind. Bei einem ordentlichen tropischen Regenguss kommen so in zwei Stunden 10.000 bis 18.000 Liter Wasser zusammen.

Für ein geschlossenes Wassersystem sammeln wir das Abwasser und unterziehen es einer intensiven Reinigung. Das behandelte Wasser wird schließlich in einem Teich aufbewahrt und für die Bewässerung des Dschungelgartens genutzt. Auf diese Weise ist das Resort komplett unabhängig von der öffentlichen Wasserversorgung, und – was noch viel wichtiger ist – es wird kein Abwasser ins Meer geleitet.

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Gibt es dabei besondere Herausforderungen und wie gehen Sie damit um?

Florian Hallermann: Das gereinigte Abwasser wird regemäßig untersucht und seine Sauberkeit bestätigt, aber aufgrund der starken Sonne kann das Wachstum von Algen kaum vermieden werden. Nach 12 Jahren Hotelbetrieb war der Algenanteil so groß, dass das Ökosystem drohte, zusammenzubrechen.

Um den Boden des Teichs von natürlichem Schlamm zu befreien, der sich durch die abgestorbenen Algen hier ansammelt, haben wir eine Anlage gebaut, die die Algen vom Schlamm trennt. Dieses sehr einfache Filtersystem pumpt Wasser und Schlamm durch alte Reissäcke und fängt den Schlamm auf, der dann mit den biologisch abbaubaren Bestandteilen aus dem Dschungelgarten vermischt wird. Dieses Gemisch hat einen hohen Stickstoffgehalt, so dass wir es benutzen, um den Dschungelgarten zu düngen.

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Eine weitere technische Lösung für die Verbesserung der Wasserqualität im Teich ist die Koi-Teich-Filteranlage. Was kann man sich darunter vorstellen und wie funktioniert sie?

Florian Hallermann: Die Anlage ist ein 24-Stunden-System, das dazu dient, die Qualität des Teichwassers auf ein Level zu bringen, das es ermöglicht, robuste Fische zu halten. Das Hotel hat große Anstrengungen für die Einrichtung unternommen, so dass nun täglich 1000 Kubikmeter Wasser gereinigt werden können. Durch das 4-Kammern-System werden alle Schwebeteilchen und Algen aus dem Wasser gefiltert. Zusätzlich zu Bürsten und Matten enthält das Filtersystem auch eine UV-Licht-Kammer, in der die restlichen Algen abgetötet werden, bevor das Wasser zurück in den Teich geleitet wird. Der Teich ist sehr groß, deshalb können wir mit den ersten Anzeichen von Verbesserung erst zwei bis drei Monate nach der Inbetriebnahme rechnen. Damit der er zu einem gesunden Lebensraum für Fische werden kann, haben wir außerdem zwei neue Siemens-Sauerstoff-Pumpen eingebaut. Demnächst sollen unsere Angestellten den Teich zum Angeln nutzen können.

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Gab es in der letzten Zeit noch weitere Verbesserungen in Bezug auf Wassermanagement und Nachhaltigkeit?

Florian Hallermann: Vor kurzem haben wir eine Sekundäranlage für die Wäscherei eingebaut, um das Waschwasser so weit zu filtern, dass es in der Wäscherei wieder benutzt werden kann. Auf diese Weise spart das Hotel 4.000 Liter Wasser am Tag und schließlich bis zu 1.460.000 Liter Wasser im Jahr. Die Reduzierung des Wasserverbrauchs führt auch dazu, dass das Arbeitspensum der Umkehrosmose-Anlage reduziert wird, die das Wasser aus den Brunnen reinigt. Dadurch sparen wir im Jahr rund 360 Kilowattstunden Strom.

Für 2018 planen wir noch weitere Verbesserungen in Sachen Nachhaltigkeit. Das Zeavola Resort engagiert sich auch weiterhin dafür, die Natur vor Ort zu schützen, indem es das gereinigte Wasser wieder der Natur zuführt, so dass Gäste und Angestellte es auch weiterhin nutzen können.