Plastik aus der Küche verbannen – unsere Tipps, Teil 2

In unserem letzten Beitrag haben wir euch schon mit einigen Tipps versorgt, wie ihr Plastik beim Einkauf und bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln vermeiden könnt. Dass sich nicht direkt alles umsetzen lässt, ist klar. Aber ihr merkt vielleicht: Wenn man einmal anfängt, darauf zu achten und den täglichen Plastikkonsum kritisch zu hinterfragen, fallen einem ganz viele Gewohnheiten auf, die man deutlich kunststoffärmer gestalten kann. Und darum geht’s ja. Hier kommt der zweite Schwung an Inspiration, wie ihr Plastik nach und nach aus eurer Küche verbannen könnt: weniger schleppen, mehr selber machen und im Zweifelsfall auch mal was boykottieren.

Plastikstrohhalme verbannen

Hand aufs Herz: Strohhalme sind in den meisten Fällen eher eine dekorative Gewohnheit als Notwendigkeit, oder? Und wer schon mal eine Doku darüber gesehen hat, was so ein unscheinbares Kunststoffröhrchen in der Nase einer Meeresschildkröte anrichten kann, möchte dieses Produkt umgehend abschaffen. In vielen Ländern sind sie inzwischen bereits verboten und auch die Europäische Union plant, Plastikstrohhalme zu verbieten. Wer gerne mal einen Cocktail mixt und nicht verzichten mag: nachhaltige (und schildkrötenfreundliche) Alternativen gibt es aus Glas, Bambus und Edelstahl.

Plastikbecher mit Plastikstrohhalmen

Küchenutensilien aus Plastik vermeiden

Was oft vergessen wird: Auch mehrfach verwendetes Plastik wird irgendwann zu Plastikmüll. Zum Beispiel Kochlöffel, Pfannenwender, Salatbesteck, Trinkflaschen, Aufbewahrungsboxen und Schneidebretter. Holz zum Beispiel ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch hygienischer. Denn es wirkt zum einen antibakteriell, zum anderen lauft ihr nicht Gefahr, Plastikpartikel mit zu verspeisen. Natürlich sollt ihr jetzt nicht alles wegwerfen. Lieber nach und nach eure Küchenhelfer durch eine nachhaltige Alternative ersetzen.

Leitungswasser trinken

In Deutschland beispielsweise hat das Wasser aus der Leitung eine bessere Qualität als abgefülltes. Indem ihr Leitungswasser trinkt, spart ihr eine Menge Schlepperei, Geld und Plastikmüll. Wer’s spritzig mag, kann sich einfach einen Wassersprudler zulegen. Für unterwegs: Flasche aus Glas oder Edelstahl auffüllen.

Wasserhahn

Müll trennen und Mülltüten vermeiden

Klar, dass trotz aller Achtsamkeit Müll anfällt. Umso wichtiger: ihn sinnvoll trennen, damit er recycelt werden kann. Und daran denken: Müllsäcke sind auch Müll – und sollten darum möglichst vermieden werden. „Trockener“ Müll lässt sich einfach in einem Abfalleimer sammeln. Und für den „feuchten“ Müll gibt es spezielle Edelstahl- oder Keramik-Behälter, die nach der Entleerung ganz einfach ausgewaschen werden können. Alternative: aus Altpapier einen Müllsack basteln, prima Faltanleitungen gibt es hier. Und wenn’s doch mal eine Mülltüte sein muss: auf abbaubare Kompostbeutel aus Maisstärke zurückgreifen.

Kaffee kochen – ohne Plastik

Für den Morgenkaffee muss kein (Plastik-)Müll anfallen. Statt mit Plastikkapseln kommt ihr beispielsweise auch mit einer French Press, einem Espressokännchen oder einem wiederverwendbaren Filter an eure Koffeindosis. Solltet ihr aber schon eine Kapselmaschine haben, muss sie nicht entsorgt werden. Inzwischen gibt es biologisch abbaubare Kapseln und für viele Modelle passende wiederverwendbare Kapseln.

Kaffee

Hunderte Spezialputzmittel? Braucht niemand!

Ganze Regalreihen voller Reinigungsmittel in Supermärkten und Drogerien vermitteln den Eindruck, man bräuchte für wirklich jeden Bereich ein eigenes (oft teures) Spezialprodukt – natürlich in einer eigenen Plastikpackung. Die erfreuliche Wahrheit: Eigentlich könnt ihr euch alles, was ihr braucht, aus nur fünf Zutaten ganz einfach selbst mixen, nämlich Essig, Zitronensäure, Soda, Natron und Kernseife. Das spart eine ganze Menge Geld, unendlich viel Verpackungsmüll und macht auch noch großen Spaß. Zahlreiche Tipps und Rezepte findet ihr beispielsweise bei Smarticular.

Im Zweifelsfall auch mal was boykottieren

Dreifach verpackte Kekse, einzeln eingeschweißtes Gemüse, winzig kleine Joghurtbecher, To-go-Salat in der Plastikschale? Fragt euch einfach jedes Mal ganz bewusst, ob das jetzt unbedingt sein muss. Denn wo keine Nachfrage ist, ist auch kein Angebot. Und irgendwer muss ja den Anfang machen, mit dem Plastik aufzuhören. Auch gut: einfach mal die Hersteller anschreiben und nachfragen, ob’s nicht auch ohne Plastik geht.