Permakultur im Hotelgarten – Urlaub in den Dolomiten

Letzten Monat haben wir euch schon einen Hotelgarten vorgestellt, der nach den Prinzipien der Permakultur betrieben wird: und zwar die Bio-Agrivilla i pini, die veganen und biodynamischen Anbau in der Toskana betreibt. Diesen Monat geht es dafür nach Südtirol, genauer gesagt ins Pustertal in den Dolomiten. Hier liegt der Leitlhof, der einen Großteil der Lebensmittel selbst anbaut oder vom dazugehörigen Mühlhof produzieren lässt.

Garden of the Leitlhof
Hier wachsen Kräuter und Gemüse für die Leckereien der Leitlhof-Küche © Leitlhof

Was ist Permakultur eigentlich?

Permakultur beschreibt einen rundum nachhaltigen Ansatz, der zunächst nur für die Landwirtschaft gedacht war, sich heute jedoch allgemein auf nachhaltiges Handeln bezieht. Die ursprüngliche Definition nach Bill Mollison beschreibt den Ansatz der Permakultur, als eine Arbeit mit und nicht gegen die Natur. Es geht darum, die Natur in all ihren Facetten zu beobachten und daraufhin überlegt zu handeln. Jedes System soll in all seinen Funktionen und seiner Evolution betrachtet werden, anstatt einfach nur einen bestimmten Ertrag zu erwarten. Zusammengefasst geht es also vor allem darum, ein dauerhaft funktionierendes System, einen Kreislauf, zu schaffen.

Garten im Leitlhof 2
So ein Garten mit Aussicht ist auch was feines! © Leitlhof

Im Rhythmus mit den Jahreszeiten…

Wenn man sich einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen  auf die Fahne geschrieben hat,  werden die Grundprinzipien der Permakultur mit großer Wahrscheinlichkeit fast nebenbei befolgt – ohne dass dies explizit beabsichtigt ist. So ist es im Leitlhof: Wichtig ist hier zum Beispiel im Rhythmus mit den Jahreszeiten zu leben und diese auch bewusst zu erleben – saisonale und regionale Küche ist dann selbstverständlich. Dazu beruft man sich hier auf das seit Jahrhunderten von Generation zu Generation überlieferte Wissen in der Landwirtschaft. Dafür braucht es auch gar nicht immer eine wissenschaftliche Erklärung, die Erfahrung führt zum Erfolg.  

Mondphasen
Habt ihr schon mal versucht, euch im Alltag oder beim Gärtnern nach dem Mondstand zu richten? © Adobe Stock / Idinka

… und dem Mond

Ein Teil des überlieferten und heute kaum noch bekannten Wissens ist das Gärtnern nach Mondphasen. Zugrunde liegt die Überlegung, dass sich je nach Mondphase mehr Wasser und Nährstoffe in den Wurzeln oder aber in Blüten und Blättern einer Pflanze befinden. Je nach Mondstand ist dann das Säen und Einpflanzen oder das Ernten und Schneiden daher günstiger oder weniger günstig. Was häufig als Esoterik abgetan wird, hat im Leitlhof Tradition: „Manch einer mag ja glauben, dass das Humbug sei, aber wir haben von unseren Vorfahren gelernt und beachten die Mondphasen in verschiedenen Bereichen“, kommentiert Dietmar Walder vom Leitlhof. Dagegen konnten im Pustertal schon Ernteausfälle und Schädlingsbefall beobachtet werden, wenn der Mondstand nicht berücksichtigt wurde. 

Bio-Kulinarik
Biologisch angebaute Köstlichkeiten bereitet die Küche des Leitlhof zu. © Leitlhof

Bio und lokal mit gutem Gewissen

Ihr als Gäste merkt das vor allem an den leckeren und biologisch erzeugten Lebensmitteln, die in der Küche des Leitlhof verarbeitet werden und die ihr mit bestem Gewissen genießen könnt. Im Hotelgarten werden einige Gemüse und Kräuter angebaut. Nur wenige Minuten vom Hotel entfernt liegt der Mühlhof, der eigene landwirtschaftliche Betrieb, der weitere Gemüsesorten und Bio-Lammfleisch liefert. Der Leitlhof stellt auch einige Kräuter- und einen (besonders leckeren 🙂 ) Holunderlikör selbst her. Alle Zutaten, die es darüber hinaus noch braucht, kommen von lokalen Erzeugern aus Innichen. 

Leitlhof Außenansicht
Umgeben von Natur: der Leitlhof © Leitlhof / Harald Wisthaler

Nachhaltiger Hotelalltag

Zur Permakultur gehören allerdings nicht nur das Nutzen von überliefertem Wissen und ein Leben im Rhythmus der Natur. Insgesamt geht es um ein langfristiges Denken in allen Prozessen, sei es beim Gärtnern oder im Hotelalltag. Der Leitlhof versorgt sich daher schon seit einiger Zeit mit Hilfe einer eigenen Holzkraftanlage sowie einer Photovoltaikanlage auf dem Dach komplett autonom mit Energie. Und hier zeigt sich der tatsächliche nachhaltige Ansatz: nämlich wenn die CO2-Emissionen nicht nur kompensiert, sondern tatsächlich und aktiv reduziert werden. Und das beste daran ist, dass die umweltbewussten und naturnahen Aktivitäten des Leitlhof keinerlei negativen Effekt auf die Gäste oder Mitarbeiter haben. Im Gegenteil, schließlich werden sie sensibilisiert und angeregt, die ein oder andere Idee auch Zuhause umzusetzen. 

 

Titelbild: © Leitlhof / Harald Wisthaler

 

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